Sicherer Babyschlaf in den ersten drei Monaten: Tipps von Hebamme Annika
Die Zeit mit einem Neugeborenen ist eine wunderschöne, aber auch intensive Zeit für Eltern und eine regelrechte Achterbahn der Gefühle. Vor allem beim Thema Babyschlaf sind viele frischgebackene Eltern zunächst oft noch verunsichert. Schläft mein Baby genug? Ist das Bettchen auch wirklich sicher? Wie kann ich meinem Baby beim Einschlafen helfen?
Unsere erfahrene Hebamme Annika verrät die wichtigsten Tipps für ein gesundes Schlafverhalten bei Babys in den ersten drei Monaten.
Das Thema Sicherheit beim Schlafen ist enorm wichtig für eine gesunde Entwicklung. Hast Du hier ein paar Tipps, worauf Eltern besonders achten sollten?
Die Schlafumgebung spielt auf jeden Fall eine entscheidende Rolle. Es ist ideal, das Zimmer kühl zu halten, mit einer Temperatur zwischen 18 und 21 Grad und vor dem Schlafen am besten einmal gut den Raum durchlüften. Zum Thema Babybett: Auch wenn es schön aussieht – verzichte auf Decken, Kissen, Kuscheltiere, Nestchen oder Betthimmel im Bettchen. Hier ist weniger deutlich mehr! Denn Gegenstände im Bett können leicht die Atemwege Deines Kindes blockieren, z.B. eine Decke, die über das Gesicht rutscht.
Die Matratze des Bettchens sollte hart sein, und das Baby sollte auf dem Rücken schlafen, das ist nachweislich die sicherste Position. Vor allem in den ersten drei Monaten sollte Dein Baby am besten mit im Elternzimmer schlafen, z.B. in einem Beistellbettchen oder im Familienbett
Haben Babys schon einen Schlafrhythmus?
In den ersten drei Monaten gibt es noch kein festes Schlafmuster, und es ist nicht notwendig, sich an feste Zeiten zu halten. Der Rhythmus besteht vor allem aus Wachsein, Füttern und Schlafen. Babys haben zu Beginn auch noch keinen regelmäßigen Tag-Nacht-Rhythmus, dieser muss sich erst nach und nach noch einpendeln. Um dies zu unterstützen, solltest Du Dein Kind tagsüber bei Tageslicht schlafen lassen, damit es den Unterschied von Tag zu Nacht lernt. Erst nach dem dritten Monat entwickelt sich dann nach und nach ein Schlafrhythmus.
Was kann man tun, wenn das Baby Probleme beim Einschlafen hat?
Einschlafen ist oft eine gemeinsame Reise zwischen Eltern und Kind. Wichtig ist immer eine Einschlafbegleitung durch die Bezugsperson, das kann zum Beispiel gemeinsames Kuscheln, in den Schlaf wiegen oder auch Einschlafstillen sein. Wichtig ist, dass du einen engen Kontakt zu Deinem Baby pflegst, denn vor allem am Abend hat es ein verstärktes Bedürfnis nach Bindung.
Die Bedürfnisse des Babys kannst Du durch feine Zeichen und Laute erkennen. Eltern sollten sich deswegen bereits vor der Geburt über das natürliche Schlafverhalten von Kindern informieren, um die Hintergründe des Schlafverhaltens zu kennen. Achte zudem auf Müdigkeitszeichen und versuche, in den ersten Monaten wenig Besuch und Aktivitäten einzuplanen. Die Selbstfürsorge der Familie ist hier auch besonders wichtig.
Wie sollte man reagieren, wenn das Baby nachts oft wach wird?
Viele Eltern sind am Anfang etwas verunsichert, wie sie richtig reagieren sollen, wenn ihr Baby nachts wach wird und weint. Wichtig ist, sofort zu reagieren und das Kind nicht schreien zu lassen! Kinder können in diesem Alter nur in Ausnahmefällen allein ein- und durchschlafen, das Baby ist also quasi auf die Hilfe der Eltern angewiesen und braucht ihre Nähe. Eltern haben manchmal aber zu sehr Bedenken, ob sie ihr Baby zu sehr dadurch ‚verwöhnen‘, allerdings gibt kein zu viel an Liebe. Du musst als Elternteil also nicht die Sorge haben, dass Du Dein Kind womöglich ‚verziehst‘. Durch Deine Nähe und Liebe gibst Du ihm eher genau das, was es für eine gesunde Entwicklung und auch für einen guten Schlaf braucht.
Kannst Du uns generell noch etwas zum Babyschlaf erzählen?
Neugeborene haben Schlafzyklen mit zwei Phasen: den oberflächlichen Schlaf (REM-Schlaf) und den tiefen Schlaf (non-REM-Schlaf). Babys wachen oft nachts auf, um sicherzustellen, dass die Bezugsperson noch da ist und sie sich sicher fühlen können. Das Gehirn entwickelt sich zudem nachts, daher benötigen Kinder oft Zucker und haben häufig den Wunsch, zu trinken.
Hast Du abschließend noch ein paar Tipps für frischgebackene Eltern?
Akzeptiere die Situation so, wie sie ist, und hinterfrage auch mal Deine eigenen Erwartungen, wenn etwas nicht auf Anhieb klappt und vergleiche dich bloß nicht ständig mit anderen Eltern. Plane für dich auch mal Ruhephasen ein, um dich zu regenerieren, auch wenn dies in einem Alltag mit Baby nicht immer planbar ist. Als Unterstützung solltest Du dir Hilfe von Freunden und Familie holen. Und ganz wichtig: Habe kein schlechtes Gewissen, wenn Du auch mal zu etwas „Nein“ sagst.
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