Kleinkind schlafend in Bett
15.03.2024
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Gesundheit

Wie häufig kommen Schlafstörungen bei Kindern vor?

In puncto Schlaf können Kinder sehr verschieden sein. Während die einen beim Autofahren binnen Sekunden auf der Rückbank einschlafen können, brauchen manche Kinder stundenlang, um in ihrem eigenen Bett in den Schlaf zu finden. Viele Eltern sind verzweifelt, wenn ihre Kinder mit Schlafproblemen zu kämpfen haben, da es auch an den eigenen Kräften zehrt. Dabei ist Schlaf so wichtig für den Körper: Nicht nur werden erlebte Erfahrungen im Gehirn verarbeitet, auch entgiften Leber und Nieren während der Nachtruhe den Körper. Vor allem für Kinder sind die nächtlichen Ruhephasen extrem wichtig, da sie sich noch mitten in wichtigen Entwicklungs- und Wachstumsprozessen befinden. Bei Babys beispielsweise entwickelt sich innerhalb des ersten Lebensjahres die Größe des Gehirns bis zu 75%. Eine gute Nachtruhe und ein gesunder Babyschlaf trägt somit immens zur Gehirnentwicklung bei. Bei rund einem Drittel aller Kinder in Deutschland kommt es zu Schlafstörungen, was oft nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für die Familienangehörigen belastend sein kann.

Wie erkennt man Schlafstörungen bei Kindern?

Wer selbst mal unter wiederkehrenden Schlafproblemen gelitten hat weiß, wie sehr Schlafmangel sich auf die Lebensqualität auswirken kann: Aufgaben gehen schwerer von der Hand und Betroffene haben Probleme, sich lange auf eine Sache zu konzentrieren. Schlafstörungen bei Kindern machen sich ebenso bemerkbar. Betroffene Kinder sind tagsüber müde, unkonzentriert und oft reizbar. Bei Schulkindern kann es zu einem Leistungsabfall kommen, Kleinkinder sind oft weinerlich und suchen ggf. öfter die Nähe der Eltern. Sind vor allem kleine Kinder oder Babys betroffen, kann sich der Schlafmangel auch auf die Eltern auswirken, denn diese bekommen ebenfalls wenig Schlaf ab, da sie sich um ihre wachen Kinder kümmern müssen.

Was sind die Ursachen von Schlafstörungen bei Kindern?

Auf diese Frage gibt es leider keine pauschale Antwort. Während manche Schlafstörungen bei Kindern nur phasenweise vorkommen, z.B. wenn sie zahnen, haben andere Kinder länger mit Schlafproblemen zu kämpfen. Manchmal kann auch eine regelrechte Veranlagung für Schlafprobleme vorliegen, z.B. wenn Dein Kind eine (chronische) Krankheit hat, oder auch, wenn es sich um ein High Need Baby handelt.

Manchmal kann es länger dauern, eine mögliche Ursache auszumachen und manchmal benötigt man bei ausgeprägten Schlafstörungen auch ärztliche Hilfe. Folgende Gründe können zu Schlafstörungen bei Kindern führen:

  • Seelischer Stress
  • Körperliche Beschwerden, wie z.B. Bauchschmerzen
  • Atmungsbedingte Schlafstörungen, z.B. bei einer zentralen oder obstruktiven Schlafapnoe
  • Allergien
  • Verspannungen
  • Übergewicht
  • ADHS
  • Albträume
  • Restless-Legs-Syndrom
  • Trennungsängste (vor allem bei Kleinkindern zwischen dem ersten und zweiten Lebensjahr)

Schlafstörungen bei Kindern: Diese Tipps helfen bei Schlafproblemen

Achte auf eine sichere und gesunde Schlafumgebung:

In einer Umgebung, die angenehm für Dein Kind ist, schläft es sich gleich viel besser. Nimm die Schlafumgebung Deines Kindes mal genau unter die Lupe. Ist das Zimmer nachts richtig abgedunkelt? Viele Kinder schlafen besser, wenn kein Licht hineinfällt, erreichen kannst Du dies beispielsweise über blickdichte Rollos oder Vorhänge. Ist die Raumtemperatur in Ordnung? Die empfohlene Temperatur in Schlafräumen sollte zwischen 18 und 21 Grad liegen. Durch ein Hygrometer kannst Du ganz einfach messen, wie hoch die Temperatur und Luftfeuchtigkeit sind. Vor dem Schlafen solltest Du das Zimmer auch für mehrere Minuten lüften.

Führe Einschlafrituale und feste Zubettgehzeiten ein

 

Feste Einschlafrituale können dabei helfen, den Abend Deines Kindes zu strukturieren und langsam auf das Zubettgehen vorzubereiten. Hier solltest Du Dinge machen, die Dein Kind gerne macht, die es allerdings nicht zu sehr aufwühlen. Schlaffördernde Rituale können beispielsweise ein Schlaflied sein oder das Lesen eines Buches. Weißes Rauschen hat nachweislich einen positiven Effekt auf die Schlafqualität Deines Kindes.

Führe zudem eine feste Zeit ein, in der es Zeit zum Schlafen ist. So kann sich der Körper Deines Kindes an einen festen Biorhythmus gewöhnen und es stellt sich automatisch Müdigkeit ein, je näher die Schlafenszeit kommt.


Dein Kind schläft nicht alleine ein? Körperkontakt und Bewegung können helfen

Vor allem kleine Kinder haben oft Probleme, alleine in den Schlaf zu finden. Hier ist es wichtig, dass Eltern ihren Kindern die nötige Nähe geben, damit sie sich sicher und geborgen fühlen. Körperliche Nähe hilft Kindern oft dabei, schneller in den Schlaf zu finden. Studien haben zudem ergeben, dass vor allem Babys und Kleinkinder schneller in den Schlaf finden, wenn Eltern den Körperkontakt mit Bewegung kombinieren. Trage Dein Kind beispielsweise auf dem Arm in der Wohnung umher, bis es eingeschlafen ist. Auch Bewegung am Tag, z.B. im Tragetuch, kann dabei helfen, dass Dein Kind besser schläft. Je ausgelasteter es ist, desto müder wird es am Abend sein.

Die Schlafqualität mancher Kinder profitiert unter Umständen davon, wenn sie gemeinsam mit ihren Eltern in einem Familienbett schlafen. Hierbei ist immer darauf zu achten, dass es für alle beteiligten sicher gestaltet ist.

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es bei Schlafstörungen?

Da die Gründe für Schlafstörungen bei Kindern sehr vielfältig sein können, gibt es nicht die eine Lösung. Zunächst muss die Ursache geklärt werden, um die Schlafprobleme in den Griff zu bekommen. Ist beispielsweise eine Schlafapnoe Ursache für Schlafstörungen, kann ein minimalinvasiver Eingriff an Mandeln oder Polypen in vielen Fällen die Ursache beheben. Handelt es sich aber beispielsweise um seelischen Stress, der Kinder vom Schlafen abhält, ist die Ursache meist nicht von heute auf morgen zu beheben. Ist die Ursache nicht eindeutig, solltest Du immer ärztlichen Rat einholen. In vielen Fällen hilft es aber bereits, an der Schlafhygiene zu arbeiten.

Referenzen:

Kinderärzte im Netz. Studie: Umhertragen kann weinendes Baby beruhigen helfen. [zuletzt aufgerufen am 15.03.2024].

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